Schulsozialarbeit ist professionelles Bindeglied

02.06.25, 13:51
Barbara Cremer
2025-06-02 - KJA Köln - PM - Jugendhilfe-Talk - Bild 1 (c) KJA Köln

Die Katholische Jugendagentur Köln (KJA Köln) hat erfolgreich ihren 2. Jugendhilfe-Talk im Rhein-Erft-Kreis ausgerichtet. Die Veranstaltung bietet eine Plattform für den Austausch zwischen Politik, Verwaltung, Vertretungen von Bildungseinrichtungen und Fachkräften der KJA Köln. Beim diesjährigen Talk lag der Fokus auf dem Thema „Schulsozialarbeit im Rhein-Erft-Kreis”. Rund 50 Teilnehmende machten deutlich: Ihre Anforderungen im Arbeitsalltag sind vielfältig und erfordern ganz unterschiedliche Kompetenzen – ebenso wie Planungssicherheit bei der Finanzierung.

Nach einer Begrüßung durch Michael Helleberg, Hausherr und Schulleiter des Adolph-Kolping-Berufskollegs in Kerpen, führten die drei Mitarbeitenden Olaf Schoschnig, Schulsozialarbeiter am Karl-Schiller-Berufskolleg in Brühl, Josina Jansen, Mental Health Coach, tätig am Adolf-Kolping-Berufskolleg in Kerpen, und Vincent Lenders, Schulsozialarbeiter an der Heinrich-Böll-Schule in Frechen in ihren Arbeitsalltag ein. Zum Einstieg in den Talk wurden konkrete Unterstützungsbedarfe benannt wie z.B. akute Herausforderungen junger Menschen, ADHS oder Autismus. Wichtig für den Erfolg ihrer täglichen Arbeit sei insbesondere der Aufbau von Vertrauen und eine kontinuierliche Beziehungsarbeit.

Die Schilderungen zeigten: Die Aufgaben der Schulsozialarbeit sind vielfältig – von der individuellen Beratung über die Präventionsarbeit bis hin zur Krisenintervention. „Schulsozialarbeit braucht eine verlässliche, langfristige Planung“, appellierte Birgit Brenner, Sachgebietsleiterin Schulsozialarbeit der KJA Köln im anschließenden Podiumsgespräch. „Sie funktioniert hier an den 10 Standorten im Rhein-Erft-Kreis nur, weil sie auf Augenhöhe stattfindet.“ Dabei hob sie die „hervorragende Zusammen­arbeit“ mit den Schulleitungen hervor, die für eine enge Verzahnung zur professionellen Arbeitsweise notwendig sei. Kurzum: „Schulsozialarbeit ist kein Angebot, die Leitidee ist die ganzheitliche Stärkung junger Menschen und somit ein professionelles Bindeglied.“

Austausch fördert die Qualität der Arbeit und ist essentiell, um diese kontinuierlich zu verbessern und an die Bedürfnisse der Schüler*innen anzupassen – darin waren sich alle Akteur*innen einig. Themenschwerpunkte waren unter anderem die Notwendigkeit einer gesicherten Finanzierung, die Schaffung optimaler Rahmen­bedingungen für die Arbeit und die Anerkennung der Schulsozialarbeit als eigenständiger und unverzichtbarer Pfeiler der Jugendhilfe.

So betonte Simon Schall, Dezernent für Schule, Soziales und Gesundheit des Rhein-Erft-Kreises, die Relevanz von Schulsozialarbeit als Schnittstelle, genau dort, wo der Lehrplan endet. Stefan Ewers, Geschäftsführer der Katholischen Landesarbeits­gemeinschaft Jugendsozialarbeit NRW, verwies auf den notwendigen Bedarf der Schulsozialarbeit und die finanziellen Mittel, die gerechter verteilt sein müssten.

„Wir müssen Schule ganz neu und in multiprofessionellen Teams denken, damit Schüler*innen in ihrer Selbstwirksamkeit so befähigt werden, im gesellschaftlichen Leben zu bestehen“, führte Schulleiterin Monika Christoffels hinsichtlich der Aufgaben an der Schule Zum Römerturm anschaulich aus. Wichtige Bestandteile der Schulsozialarbeit seien insbesondere Prävention, Intervention und Netzwerkarbeit mit Lehrkräften und Jugendämtern.

Bevor der 2. Jugendhilfe-Talk der KJA Köln im Rhein-Erft-Kreis durch den Geschäftsführer Bernd Rustemeyer beendet wurde, kamen alle Anwesenden an Thementischen wie „Schulsozialarbeit an Förderschulen im Kreis“, „Schulsozialarbeit an Berufskollegs im Kreis“, „‘Mental Health‘, Prävention und Förderung der psychischen Gesundheit“ oder „Fachberatung der KJA Köln im Bereich Schulsozialarbeit“ direkt miteinander ins Gespräch.

Die KJA Köln zieht eine positive Bilanz des 2. Jugendhilfe-Talks. Die Veranstaltung hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig der direkte Dialog zwischen Praxis, Politik und Verwaltung ist, um die Schulsozialarbeit nachhaltig zu stärken und den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden.

2025-06-02 - KJA Köln - PM - Jugendhilfe-Talk - Bild 2 (c) KJA Köln