- Über uns
- Fachbereiche
- Jugendhilfe und Schule
- Jugendsozialarbeit
- Katechese und Spiritualität
- Offene Kinder- und Jugendarbeit
- Territoriale und verbandliche Jugendarbeit
- Stellenangebote
- Service
- Spenden
-
Köln hat ein neues Angebot für LSBTIQ*-Jugendliche. Jeden Mittwochabend öffnet nun das „anyway | Köln-Ehrenfeld“. Dort wird es zwei neue Angebote geben, die in den bisherigen Räumen keinen Platz gefunden haben. „Wir merken, wie die Bedarfe junger LSBTIQ* einerseits immer weiter steigen und andererseits sich stärker ausdifferenzieren. An unserem Hauptstandort am Friesenplatz sowie der Außenstelle in Köln-Mülheim gab es keine Raumkapazitäten mehr, sodass wir den Standort in Köln-Ehrenfeld gefunden haben“, sagt Rabea Maas, geschäftsführende Vorständin des anyway e.V.
Im anyway | Köln-Ehrenfeld wechseln sich zwei Angebote ab. Alle 14 Tage findet der Treff für trans, inter und nicht-binäre (kurz: TIN*) Jugendliche unter dem Titel „TIN*SPIRATION“ statt. Dort können sich Jugendliche und junge Erwachsene, die sich im Prozess der geschlechtlichen Identitätsfindung befinden, vernetzen, austauschen, Freundschaften schließen und ad-hoc beraten lassen. „Für viele TIN*-Jugendliche bietet der Ort die Möglichkeit, für einige Stunden aus dem oft belastenden Alltag auszusteigen. Sie können hier sie selbst sein – ohne negative Blicke und Bemerkungen anderer Menschen“, sagt Sam-Lias Schikatis, mitarbeitende Person der TIN*SPIRATION.
Als zweites Angebot wird es alle zwei Wochen den Treff „Manidar“ geben. Er richtet sich an schwule, bisexuelle und queere Jungs sowie junge Männer mit türkischer Migrationsgeschichte. Im Treff wird teilweise Deutsch und teilweise Türkisch gesprochen. Neben jungen Deutsch-Türken sind insbesondere auch türkische Geflüchtete willkommen. Aus der Türkei wurden 2023 die zweitmeisten Asylanträge gestellt, unter anderem auch von sehr vielen LSBTIQ*, die das Land aktuell verlassen.
„Jugendliche mit türkischen Wurzeln stehen vor besonderen Herausforderungen im Coming-out. Schwul, bi oder queer zu sein, wird oft als ehrenlos empfunden und gilt in konservativ-islamischen Kreisen als „haram“, also eine Sünde.“ sagt Psychologe Mehmet Selvi, der das Pilotprojekt leiten wird. Es ist im deutschsprachigen Raum einmalig. Mit dem Projekt will er insbesondere auch die Hemmschwelle für Jugendliche senken, Angebote der LSBTIQ*-Jugendarbeit wahrzunehmen. Am neuen Standort wird es keine Regenbogenfahnen geben und keine Einblicke von außen in die Räumlichkeiten hinein. Ein Besuch von „Manidar“ führt so nicht zu einem ungewollten Coming-out.
Das anyway | Ehrenfeld befindet sich in der Jugendeinrichtung „OT St. Anna“, Schadowstr. 28.
Welches Angebot wann stattfindet, erfahren Interessierte auf www.anyway-koeln.de/aktuelles sowie auf Instagram (@anyway_koeln). Für die Angebote gilt eine Altersbegrenzung von 14 bis unter 27 Jahre.